Gestaltungsprogramm für die Legislaturperiode 2024–2029
Vorwort:
Der Wiederaufbau wird in den nächsten Jahren ganz eindeutig im Fokus unserer Arbeit im Verbandsgemeinderat liegen. Schwierige Entscheidungen mit großer Tragweite werden zu treffen sein. Dieser Verantwortung wollen wir, die Kandidaten der CDU für den Verbandsgemeinderat Altenahr uns stellen.
Für uns ist jedoch wichtig, dass auch außerhalb des reinen Wiederaufbaus eine moderne Weiterentwicklung unserer Verbandsgemeinde nicht aus den Augen verloren werden darf. Daher haben wir uns vielfach Gedanken gemacht, was wir in den nächsten fünf Jahren gemeinsam bewegen und umsetzen wollen. Dieses Programm ist nicht abschließend, sondern soll Orientierung in den nächsten Jahren geben.
Wir gliedern unser Programm in die folgenden vier Punkte, welche in den folgenden Seiten näher ausgeführt werden:
- Familie/Bildung
- Tourismus
- Wirtschaft/Infrastruktur
- Katastrophenschutz
Familie/Bildung
Ab 2026 wird schrittweise der Ganztagesbetreuungsanspruch an rheinland-pfälzischen Grundschulen eingeführt. Außerdem ist in den nächsten Jahren ist mit einem durchschnittlichen Wachstum der mittleren Jahrgangsgrößen in Höhe von 20% zu rechnen.
Die zunehmende Schülerzahl, sowie der kommende Anspruch auf Ganztagesbetreuung stellt die Verbandsgemeinde Altenahr vor hohe Herausforderungen, denen wir Sorge tragen müssen. Außerdem sehen wir Bildung als Schlüssel für eine gute Entwicklung unserer Verbandsgemeinde.
Daher wollen wir…
- die Grundschulen gemäß den Empfehlungen des Schulbedarfsplan weiterentwickeln und ausreichende Raumkapazitäten zur Verfügung stellen.
- ein Lehrschwimmbecken an der Ahrtalschule in Altenburg errichten.
- einen regelmäßig tagenden Runden Tisch zur KITA-Situation mit allen Ortsgemeinden, der KITA-gGmbH, dem Kreis Ahrweiler und sonstigen freien Trägern unter Moderation der Verbandsgemeinde ins Leben rufen, der sicherstellt, dass frühzeitig Lösungen ins Auge gefasst werden, um kurz- und mittelfristig entsprechend den Bevölkerungsprognosen ausreichend Plätze zur Verfügung stellen zu können.
- die nicht von der Flut betroffenen Kindergärten der Ortsgemeinden Mayschoß/Rech (Kindergarten in Mayschoß) und Altenahr in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden erweitern oder neubauen. Den Wieder-/Neuaufbau der von der Flut betroffenen Kindergärten unterstützen wir.
- jährlich wiederholende Katastrophenschutzschulungen modellhaft an der Ahrtalschule einführen. Diese sollten in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung ausgearbeitet werden, da auch der Kreis auf Antrag der CDU die Einführung solcher Schulungen an allen kreiseigenen Schulen prüft.
- die Bewerbung der Ahrtalschule sollte gestärkt Hierfür wollen wir entsprechende Mittel in den Haushalt einstellen.
- die gute Arbeit des Jugendbüros weiter unterstützen. Mittelfristig soll das Jugendbüro zu einem Generationenbüro weiterentwickelt werden, so dass auch vermehrt Angebote für Senioren zur Verfügung gestellt werden.
- uns beim Kreis dafür einsetzen, dass auch Seitentäler, die aufgrund zu geringer Schülerzahl nicht mehr vom Schulbus angefahren werden, wieder von diesem angefahren werden. Hier sollten kreative Lösungen geprüft werden.
Tourismus
Der Tourismus ist zweifelsohne die wichtigste Einnahmequelle unserer Heimat. Im ganzen Land und darüber hinaus genießt die Ahr mit ihrem Wein und den touristischen Angeboten einen guten Ruf. Doch vor allem nach der Flutkatastrophe sehen wir Chancen den Tourismus zielführend weiterzuentwickeln.
Daher wollen wir…
- den Rotweinwanderweg als bekanntestes touristisches Angebot önologisch weiterentwickeln. Neben Informationsbereitstellung über das Klima, die Geologie und andere Facetten, die unsere Region ausmachen, wollen wir durch die Schaffung von mehr Verweilmöglichkeiten die Attraktivität weiter steigern.Mit unserem Antrag entsprechende Planungsmittel in den Haushalt für das Jahr 2024 einzustellen haben wir einen ersten Aufschlag bereits getätigt. Wir bleiben jedoch weiter dran.
- gemeinsam mit den anderen Kommunen einen Plan zur allgemeinen Aufwertung des Rotweinwanderweges ausarbeiten. An den Kosten in Höhe von ca. 35.000€ wollen wir uns anteilsmäßig beteiligen.
- die vielen schönen Wanderwege fernab des Rotweinwanderweges, auch und vor allem in den Seitentälern aktiver bewerben. Hierbei sollte über das Einrichten von Wanderbus-Verbindungen nachgedacht werden.
- einfacher u. gebündelt Informationen über touristische Angebote, sowie Parkplätze zur Verfügung stellen.
- mittel- und langfristig unseren Zuschuss zur Ahrtal-Kooperation erhöhen, um eine noch bessere und zielgerichtetere Bewerbung des Ahrtals sicherzustellen. (aktuell 134.000 p.a. durch alle Kommunen).
- das Tourismuskonzept der Verbandsgemeinde umsetzen. So unter anderem die Dachmarke „Ahr“ weiter etablieren.
- gemeinsam mit anderen Kommunen die Planung einer Mountainbikestrecke vorantreiben, die neue Zielgruppen für das Ahrtal erschließt. Dies geht nur in enger Absprache mit allen Beteiligten, wie den Jägern.
- neben dem Wiederaufbau des Ahr-Fahrradwegs auch Rad-Verbindungen in die Höhengemeinden und Seitentäler schaffen.
Infrastruktur/Wirtschaft
Wir wollen…
- schrittweise alle öffentlichen Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausstatten. Hierbei vor allem die Gebäude im Wiederaufbau priorisieren.
- die Errichtung eines großen Parkplatzes oberhalb des Ahrtals prüfen/in Angriff nehmen, welcher entsprechend an das Busnetz angeschlossen wird. Hierdurch könnte die z.T. angespannte Verkehrssituation (verstärkt durch zunehmende Wiederaufbau-Aktivitäten) im eigentlichen Tal entlastet werden, da Tagestouristen nicht zwingend ins Tal fahren müssen. Außerdem könnten Pendler diesen Parkplatz nutzen. Darüber hinaus könnte eine eine lukrative Einnahmequelle für die Verbandsgemeinde entstehen.
- für Pendler eine Schnellbus-Verbindung zum Bahnhof Meckenheim Industriepark etablieren (Bezug zu Punkt 3)
- sichere Fahrradstellplätze mit E‑Bike-Ladeanschluss fördern.
- Nahversorgungsangebote in den Ortsgemeinden Altenahr, Dernau und Ahrbrück-Pützfeld schaffen und weiterentwickeln.
- die Ortsgemeinden bei der Schaffung und Ausweisung von Gewerbeflächen und Bauland für junge Familien unterstützen.
- die Idee eines (interkommunalen) Gewerbegebietes nochmals aufgreifen.
Katastrophen-/Hochwasserschutz
Wie wichtig ein funktionierender Katastrophenschutz ist, hat nicht erst die verheerende Flutkatastrophe aufgezeigt. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte sind das Rückgrat des lokalen Katastrophenschutzes. Wir wollen sie und die gesamte Bevölkerung besser unterstützen.
Wichtig ist uns daher…
- die Etablierung eines Verwaltungsstabs, der zusätzlich zu den Führungsebenen der Katastrophenschützer, die organisatorische Seite der Verwaltung abdeckt.
- alle Feuerwehrhäuser auf modernstem Stand wiederaufzubauen, sowie veraltete Gerätehäuser zu modernisieren oder neuzubauen.
- den Rettungswagen-Standort Altenahr beizubehalten.
- einen Ausschuss des Verbandsgemeinderats zwischen Vertretern der gesamten Blaulichtfamilie, sowie Politik und Verwaltung einzuführen.
- durch regelmäßige Infoveranstaltungen die Bevölkerung darüber zu informieren, wie man sich auch persönlich besser auf Katastrophenlagen vorbereiten kann. Hierbei vor allem auch die lokale Feuerwehr miteinbeziehen.
- gemäß dem Hochwasserschutzkonzept wirksamen Hochwasserschutz in allen Ortsgemeinden sicherstellen.
- den Fortschritt, aber auch die Probleme im Wiederaufbau transparenter und offener kommunizieren